Jobprotokolle zur Ausbildung in der Pflege
Selina Kormann
Mein Weg in den Beruf: Die Begeisterung an medizinischen Tätigkeiten zur Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung und der emphatische sowie freundliche Umgang mit Menschen wurden mir von Zuhause aus vermittelt.
Mein Arbeitsplatz: Mein Arbeitsplatz ist sehr facettenreich. Im praktischen Einsatz arbeite ich mit Menschen aller Altersklassen. Dazu gehören zum Beispiel das Klinikum Siegen, Seniorenheime, Kindergärten, Kinderkliniken sowie die ambulante Pflege.
Die Aufgaben/ So sieht der Arbeitsalltag aus: Mein Arbeitsalltag ist in jedem Einsatzort sehr vielschichtig. Ich erlebe, berate, tröste und begleite Menschen vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens. Auch die Unterstützung der Angehörigen gehört selbstverständlich mit zu meiner täglichen Arbeit.
Die schönsten Seiten meines Berufs: Es macht mich glücklich in dankbare Augen zu schauen, alte und junge Hände zu halten und bei der Entwicklung eines Menschen dabei sein zu können.
Die herausfordernden Seiten meiner Arbeit: Jeder Arbeitstag ist sehr individuell. Man muss sich als Pflegekraft immer an neue Situationen anpassen sowie in Krisenmomenten die Ruhe bewahren.
Ohne diese Eigenschaften geht es in meinem Beruf nicht: Wichtig in meinem Beruf sind die Fähigkeiten Empathie, ein gutes Krisenmanagement, Anpassungsfähigkeit, Teamfähigkeit und ein aufgeschlossener Umgang mit Menschen aller Altersstufen.
Welche Klischees mir immer wieder begegnen: Als Pflegekraft ist man „ein Mädchen für alles”.
Wie die Verdienstmöglichkeiten aussehen/ So sieht mein Gehalt aus: Am Klinikum Siegen werden wir tariflich vergütet. Der Tarif ist in den letzten Jahren immer entsprechend angepasst worden.
Das sind die Aussichten: Der Beruf der Pflegefachfrau ist die Grundlage für viele Weiterbildungsmöglichkeiten und darauf aufbauende Berufe. Ich kann nach meiner Ausbildung je nach Interessenbereich mich fortbilden, Praxisanleiter werden oder auch ein Studium (z.B. Pflegemanagement, Pflegepädagogik) beginnen.
Tom Vetter
Mein Weg in den Beruf:
Zunächst habe ich eine Ausbildung zum Metallbauer absolviert und später 2 Semester lang Bauingenieurwesen studiert. Ich habe über meinen Nebenjob im Transportdienst im Klinikum Siegen erfahren, dass ich lieber mit Menschen arbeite als mit Maschinen. In der heutigen Zeit gibt es viele automatisierte Arbeitsprozesse, aber nichts kann die menschliche Interaktion ersetzen. Die Möglichkeit, mit anderen Menschen zu arbeiten und zu kommunizieren, ist für mich sehr wichtig und ich schätze die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen.
Mein Arbeitsplatz:
Angefangen habe ich auf der Stroke Unit, wo ich sehr viel Wissen über neurologische Patienten erfahren durfte. Danach bin ich im ambulanten Dienst gewesen, wo man Patienten kennenlernt, die das Krankenhaus verlassen und sich wieder ihrem Alltag stellen müssen.
Momentan befinde ich mich noch in meinen letzten Wochen im Altenheim, wo ich die Langzeitpflege kennenlernen darf.
Im Anschluss geht es dann wieder ins Krankenhaus.
Die Aufgaben/ So sieht der Arbeitsalltag aus:
Fängt mit einer Übergabe der letzten Schicht an, wo ich darüber informiert werde, ob es eine Neuaufnahme gibt oder ob sich die Patienten in ihrem Allgemeinzustand verbessert oder verschlechtert haben. Darauf folgt die Grundpflege, wo die Patienten frisch gemacht werden. Hier kann man das Wohlbefinden des Patienten beurteilen und Prophylaxen einbauen. Im Anschluss folgen das Frühstück und die Dokumentation über die Patienten.
Die schönsten Seiten meines Berufs:
Die schönsten Seiten an meinen Beruf sind, so viele verschiedene Charaktere kennenlernen zu dürfen, in einem interdisziplinären Team arbeiten zu können und dass nichts vorhersehbar ist.
Die herausfordernden Seiten meiner Arbeit:
Traurige Schicksale zu sehen und wie die betroffenen Personen trauern/leiden. Unterbesetzt zu sein macht den Beruf um einiges schwieriger. Auf das Unvorhersehbare immer die richtige Antwort oder Entscheidung zu finden/treffen.
Ohne diese Eigenschaften geht es in meinem Beruf nicht:
Akzeptanz ist eine Eigenschaft, die man in der Pflege benötigt. Man sollte die zu pflegende Person so akzeptieren wie sie ist.
Welche Klischees mir immer wieder begegnen:
Du musst den ganzen Tag nur Scheiße abwischen…Ist ja eher der kleinste Teil von der Arbeit.
Wie die Verdienstmöglichkeiten aussehen/ So sieht mein Gehalt aus:
Das Gehalt in der Ausbildung ist schon sehr groß. Im zweiten Lehrjahr verdiene ich jetzt ca. 1000 Netto. Dazu noch ein Nebenjob und man kann sich eine Wohnung, ein Auto und Urlaub leisten. Man kann in der Ausbildung sein Leben vernünftig gestalten.
Das sind die Aussichten:
Meine Aussicht ist es, der neue Herr Heck zu werden:)
Mit einer Ausbildung zum Pflegefachmann/ zur Pflegefachfrau hat man so viele Möglichkeiten:
Man kann studieren und danach sogar als Lehrer arbeiten oder eine höhere Position in einer Einrichtung erreichen.
Man kann bei einer Krankenkasse arbeiten.
Im Altenheim, im ambulanten Dienst, im Krankenhaus, in der Tagespflege...
Es gibt einfach so viel, wohin man sich spezialisieren kann.
Michelle Kaletsch
Mein Weg in den Beruf:
Nach meinem Abitur habe ich zur Orientierung einen Bundesfreiwilligendienst im Klinikum absolviert. Dadurch habe ich gemerkt, dass mir der Job sehr Spaß macht und habe mich für die Ausbildung entschieden.
Mein Arbeitsplatz:
Mein Arbeitsplatz ist schwierig zu definieren. Vor allem aber natürlich am Patientenbett für die Versorgung der Patienten. Es fallen aber auch Arbeiten am Computer an, vor allem für die Patientendokumentation und die Medikamente. Oft muss man auch mal auf eine andere Station oder den Patienten zu einer Untersuchung begleiten. Daher ist mein Arbeitsplatz sehr vielseitig.
Aufgaben/Arbeitsalltag - Frühdienst:
Der Tag beginnt mit der Übergabe. Da werden uns alle Patienten übergeben und wir erhalten einen Eindruck über die Patienten und wissen, was im vorherigen Dienst passiert ist. Im folgenden Durchgang messen wir die Vitalzeichen und versorgen die Patienten (waschen, umziehen etc.). Da ich aktuell auf der Chirurgie eingesetzt bin, stehen auch noch OP-Vorbereitungen und OP-Fahrten an. Wir verteilen den Patienten Essen und danach assistiere ich bei Verbandswechseln oder führe die mit Aufsicht selbstständig durch. Im Laufe des Tages müssen immer mal wieder Patienten in den OP gebracht und wieder abgeholt werden. Da messe ich die Vitalzeichen und frage nach dem Wohlbefinden. Dann können auch schon Infusionen angehangen werden, Blutzucker gemessen werden und vor allem dokumentieren wir dann auch. Wenn zwischendurch Zeit ist, fülle ich die Wäschewägen neu auf und mache den Pflegearbeitsraum ordentlich. Und wenn ein Patient klingelt, dann gehen wir dahin und schauen, wie wir helfen können. Und ehe man sich versieht, ist der Dienst auch schon wieder rum.
Die schönsten Seiten meines Berufs:
Das Schönste am Beruf ist die Dankbarkeit und die Wertschätzung von den Patienten und ihren Angehörigen. Wenn die Patienten Fortschritte machen, von der Erstmobilisation an der Bettkante bis hin zur Entlassung, wo der Patient wieder in einem besseren Zustand nachhause geht. Wenn man merkt, dass man den Patienten den Tag verschönert, das sind schöne Momente, die man gerne erlebt.
Die herausfordernden Seiten:
Der Tod. Der Umgang mit dem Tod ist vor allem zu Beginn eine große Herausforderung, aber man lernt damit umzugehen. Man lernt, dass der Tod nicht immer etwas Negatives sein muss, sondern man lernt, dass es auch erlösend und friedlich sein kann. Jedoch ist es trotzdem schwierig, von einem Menschen Abschied zu nehmen und die trauernden Angehörigen zu sehen.
Ohne diese Eigenschaft geht mein Beruf nicht:
Empathie. So klischeehaft wie es auch klingt, es ist so. Es beschleunigt den Heilungsprozess der Patienten und stärkt das Vertrauen zwischen Pflegenden und Patienten. Wichtig sind aber auch Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Verantwortung wird in der Ausbildung Schritt für Schritt mehr übertragen.
Klischees:
Was man am häuftigsten hört „ihr wischt den Leuten doch eigentlich nur den Hintern ab“. Natürlich gehört Körperhygiene zu unserem Aufgabenbereich dazu. Darüber hinaus versorgen wir aber auch Wunden, verabreichen Medikamente und Infusionen und assistieren den Ärzten. Wir kümmern uns viel um Organisatorisches. Eine unterschätzte Aufgabe ist aber auf jeden Fall, dass wir als emotionale Stütze für Patienten und Angehörige da sind.
Verdienstmöglichkeiten:
Im Vergleich zu anderen Ausbildungen liegt unser Ausbildungsgehalt deutlich über dem Durchschnitt. Außerdem erhalten wir Arbeitszuschläge für Wochenend- und Feiertagsarbeit. Bei Nachtdiensten kommt auch noch der Nachtzuschlag dazu (ab Mitte 2. Lehrjahr).
Aussichten:
Nach der Ausbildung hat man viele Möglichkeiten sich weiterzubilden. Man kann die Weiterbildung zur Intensiv- und Anästhesiekraft machen, aber auch Praxisanleiter werden und Auszubildende anleiten und begleiten. Zudem bietet das Klinikum viele Fortbildungen, z.B. im Bereich Wundmanagement, Hygiene und Diabetes an und man kann als Fachexperte für einen bestimmten Bereich auf Station anbieten.